Res Publica, 2018, Skulpturenmuseum Marl

RES PUBLICA ist eine temporäre Mauer, die auf dem Gelände des ehemaligen Hallenbads in Marl im Oktober 2018 errichtet wurde. Die Mauer ist umgeben von Bauwerken der 1960er Jahre – ehemalige Hauptschule an der Kampstraße (gebaut 1966 / 67, derzeit Leerstand), Hans-Böckler-Berufskolleg (gebaut 1950–75, saniert 2003), ehemaliges Hallenbad (gebaut 1962–64, abgerissen 2016), Rathaus (gebaut 1960–66). Die Architekturprojekte jener Jahre waren eng verbunden mit sozialutopischen Idealen. Gebäude sollten Ausdruck eines sozialdemokratischen Verständnisses sein, sie sollten funktional und unhierarchisch sein. Ausdruck dieses Anspruchs ist auch, dass diese öffentlichen Bauwerken der 1950er bis 1970er Jahre auch mit zahlreiche Kunstwerken ausgestattet wurden. Oft handelt es sich um Werke, die fest mit der Architketur verbunden sind, wie Wandmalereien oder Reliefs. Die zweischichtige, schwarz-weiße Wandarbeit aus Fassadenputz auf einer Seite der Mauer von RES PUBLICA verweist formal und handwerklich auf diese Tradition der Kunst-am-Bau-Werke der 1950er bis 1970er Jahre. Mit dem Rückgriff auf das Vokabular der Abstraktion soll eine Wiederbegegnung mit der Tradition der Kunst-am-Bau-Werke initiiert werden.



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